15. Oktober 2024

Das Ende der Meilenparty: DKB stoppt Bepunktung von Revolut-Aufladungen

Wie die DKB in einer Nacht- und Nebelaktion bekannt gab, wurde per 15.03.2024 die Möglichkeit beendet, für das Aufladen von Konten bei anderen Banken Bonusmeilen zu erhalten. Dabei handelt es sich nicht um eine zustimmungspflichtige Änderung der AGB (wir erinnern uns) sondern um die Anwendung eines bestehenden Passus, der solche Transaktionen von der Bepunktung ausschließt, die lediglich der Erlangung von Bonusmeilen dienen.

Neben den Miles & More-Karten sind auch andere Kreditkarten der DKB betroffen, so die Hilton Honors Visa. Die Regel findet außer bei Revolut auch noch bei einer ganzen Reihe anderer Banken und Zahlungsdienstleistern Anwendung. Eine Liste findet ihr hier auf der Platform Reisetopia.

Was hat es damit auf sich?

Wer jetzt, so wie ich, nicht in der Frequent-Flyer Bubble steckt wird sich fragen, was es eigentlich damit auf sich hat. Daher mal ein paar einordnende Worte rund um das Thema.

Die Miles & More-Kreditkarte ist für Reisen außerhalb der Eurozone aufgrund ihrer recht hohen Fremdwährungsgebühren von inzwischen 1,95% wenig attraktiv im Einsatz. Wer also viel im Ausland unterwegs ist, der hat somit den ersten Grund, mit der Karte einfach sein Revolut-Konto aufzuladen und seine Reiseausgaben darüber zu tätigen.

Wer sein Meilenkonto aber wirklich füllen wollte, der fand recht schnell den Weg in gewisse Foren und Gruppen in denen es ausschließlich um dieses Thema ging. Ein wichtiger Baustein hierbei waren diejenigen Alltagsausgaben, die sich in Deutschland normalerweise nicht per Kreditkarte bezahlen lassen: Miete, Versicherungen, Lastschriften für Energieversorger & Co. Anstelle diese von seinem Gehaltskonto abbuchen zu lassen, hat man hierfür Revolut eingesetzt und das Revolut-Konto mit bspw. der Miles&More Kreditkarte aufgeladen. Ob sich das wirklich gelohnt hat, hing natürlich auch von den persönlichen Lebensumständen, sprich den regelmäßigen Ausgaben (und damit hoffentlich auch Einnahmen) ab.

Mit einer solchen Nutzung riskierte man allerdings gerne auch mal eine Kontosperrung seitens Revolut, nämlich dann, wenn das Verhältnis von Aufladungen per Kreditkarte und Ausgaben über die Revolut-Debitkarten in einem krassen Fehlverhältnis standen.

Manufactured Spending

Wahrscheinlich hätte sich die DKB nicht zu einem solchen Schritt genötigt gesehen, wenn es nicht einige übertrieben hätten. Das Stichwort hier lautet „Manufactured Spending“. Mit regelmäßigen Ausgaben auf einer Kreditkarte erhält man schnell einen höheren Verfügungsrahmen und hat somit Luft, um Geld kreisen zu lassen. Hierbei nutzt man den Verfügungsrahmen, um das Geld auf eines der Digitalbankkonten per Aufladung zu transferieren. Hierfür erhält man Meilen oder Punkte. Das Geld wird dann von dort einfach auf das Konto zurücktransferiert, von dem die Rechnung der Kreditkarte per Lastschrift abgebucht wird.

Man hörte von Leuten, sie so mehrere Zehntausend Euro monatlich haben kreisen lassen.

Problematisch wurde es aber immer dann, wenn bspw. bei Revolut ein solches Nutzungsverhalten aufgefallen ist. Wer dieses Karussell nicht gerade mit Spielgeld in Gang gehalten hat, dem hat eine mehrwöchige Kontosperre mit Überprüfung durchaus mal das eine oder andere Liquiditätsproblem schaffen können.

Fazit

Dass eine solche Lücke geschlossen wird, war nur eine Frage der Zeit. Insgesamt wird das Sammeln von Bonusmeilen und -punkten über Kreditkarten immer uninteressanter. Viele solcher einst beliebten Kreditkartenangebote mit Co-Branding wurden daher inzwischen eingestellt.

Marc-Oliver Schaake

Lotus / IBM / HCL Notes Professional Mag Reisen mit dem Zug, insbesondere mit Nachtzügen Kartenzahler seit 1987

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