Ein weiteres großes Unternehmen unterstützt ab sofort kontaktlose Zahlungen mit der deutschen girocard: Esso.
Ursprünglich sollten alle rund 1000 Tankstellen in Deutschland schon im Laufe des 1. Quartals umgerüstet sein. Ende April war es denn endlich soweit: Das, was mit kontaktlosen MasterCard und VISA-Karten seit Jahren möglich ist, nun endlich auch mit des Deutschen liebster Karte, der girocard.
Aber Halt! War da nicht noch was? Genau: Die Sparkassen starteten mit viel Tamtam im Jahr 2012 eine Kooperation mit Esso, die im Rahmen dieser Zusammenarbeit das kontaktlose Bezahlen über die GeldKarte namens girogo angeboten haben.
Neben der reinen Bezahlung bis 20€ (später 25€) unterstütze Esso auch das Aufladen via POS-Laden (fester Betrag i.H.v. 35€ gegen PIN) und Abo-Laden (Betrag zwischen 20€ und 50€, festgelegt im Online-Banking).
Während die Volks- und Raiffeisenbanken dem gesamten GeldKarte-System den Stecker gezogen haben, hat die Sparkassengruppe an girogo festgehalten und das System in der Reihenfolge für die Verarbeitung kontaktloser Transaktionen nach Vorne gesetzt.
Daher war es natürlich für einige sehr spannend, wie Esso damit umgehen würde. Wie im deutschen Einzelhandel üblich: Alles streng geheim:
@real_mos Ist noch vertraulich – wir bitten also um etwas Geduld 🙂 Informieren aber natürlich rechtzeitig!
— Esso in Deutschland (@Esso_DE) 1. März 2017
Das Ergebnis diverser Tests ist eindeutig: girogo wurde zu Gunsten von girocard kontaktlos abgeschaltet. Aus Sicht der Kunden mit neuen Karten auch sehr zu begrüßen. Das Nachsehen haben die Kunden, die noch reine girogo-Karten besitzen. Egal ob SparkassenCards oder irgendwelche Stadionkarten, deren Restguthaben sich nun nicht mehr so einfach in Bier Benzin umwandeln lässt.
Wie in einigen Beiträgen zu erfahren war, hat eine weitere girogo-Akzeptanzstelle auch aufgegeben: Die ehemaligen Kaisers-Tengelmann-Märkte bieten vielfach gar keine NFC-Bezahlung mehr an. Die Leute bei EDEKA mögen Lebensmittel lieben, aber in Sachen Payment sind die eher nicht so weit vorne.
Aus Nutzersicht natürlich ebenso spannend, ist die Frage, wie es mit dem Roll-Out weitergeht. Wann kommen die kleineren Händler dran und was ist mit den vielen onlinefähigen Ticketautomaten, die gerade erst die girogo-Akzeptanz verpasst bekommen haben?! Hier rächen sich mehrjährige Ausschreibungs- und Roll-Out-Phasen wenn man, wie in Deutschland leider üblich, auf den aktuellen technischen Stand setzt und nicht in die Zukunft schaut!