In Kürze startet mit yomo („Your Money“) ein neues Online-Girokonto. Hinter yomo stecken einige deutsche Sparkassen, die nicht länger zusehen wollen, wie die jungen Kunden in Scharen zu Smartphone-Banken á la N26 und Fidor wechseln.
In einem Tweet fragte yomo, was die geneigten Leser denn so von einer Kreditkarte im Jahr 2017 erwarten.
#kreditkarte #co_badged #funktionen was erwartet ihr von einer Kreditkarte im Jahr 2017? #create_yomo #yomo_app
— yomo (@yomo_app) 11. Oktober 2016
Da eine Antwort die 140-Zeichen-Grenze leicht sprengen würde, hier nun das Ganze in Form eines Blogposts und erweitert um die allgemeine Anforderungen an ein Girokonto.
Girokonto, girocard & App
- girocard mit maestro-CoBadge, kontaktloser Zahlung und GeldKarte (Ja, ich nutze die!)
- Echtzeitbenachrichtigungen für Vormerkungen (Lastschriften, girocard-Umsätze) und Buchungen, die im Gegensatz zum Kontowecker der Sparkasse auch zuverlässig funktionieren
- Freigabe / Sperren der Nutzung der maestro-Funktion in bestimmten Ländern per App
- Analyse der Kontoumsätze und zwar nicht so, wie bei StarMoney für Mac (zum Abgewöhnen)
- Kostenfreie Nutzung von Aus- und Einzahlautomaten der Sparkassen
- Kontingent an kostenfreien Auszahlungen an Fremdautomaten im Ausland
- Kein oder geringes Fremdwährungsentgelt (<= 1%)
- Geld senden & empfangen per E-Mail, SMS, Messenger
- Alles, was die App „Sparkasse+“ heute schon kann 😉
„Kreditkarte“
Eigentlich hatte yomo ja gefragt, was ich von einer Kreditkarte erwarte. Zum Einen mal sollte die bei den Sparkassen übliche harte Trennung zwischen „Prepaid“ und „Charge“-Card durch eine Debit-Variante ergänzt werden, die allen Kunden zur Verfügung gestellt wird. Hier bietet sich die von Fidor bekannte Debit MasterCard an.
Sicherheitsfeatures, wie sie bspw. bei der Miles&More MasterCard Standard sind, sollten auch den yomo-Kunden angeboten werden.
Neue Technologiepartnerschaften
Als Sparkassen-Kunde ist man es leider gewöhnt, bei Innovationen von MasterCard und VISA als Letzter an der Reihe zu sein. Genau das muss aufhören. Ich erwarte, dass wenn Apple und Google ihre Wallets nach Deutschland bringen, yomo-Kunden ab Tag 1 diese Systeme nutzen können.
Genauso sollten sowohl girocard als auch Kreditkarte ab dem 1. Tag in der App für NFC Zahlungen zur Verfügung stehen. Dabei sind alle möglichen Wege zu unterstützen: HCE, Secure-Element der SIM-Karte und – zur Not – auch als Aufkleber.
Update: Kosten
Das Thema Kosten einer Dienstleistung ist immer eine ganz spannende Frage. Hier gehen die Meinungen auch weit auseinander. Für mich persönlich wäre eine monatliche Grundgebühr bei Erfüllen der Anforderungen völlig in Ordnung. Ich mag es nur nicht, wenn bei vermeintlichen Nebenleistungen irrsinnige Gebührenfallen lauern. Ich denke aber, dass yomo hier auch die Leute im Blick haben muss, für die bedingungslos kostenlos oder zumindest kostenlos, wenn als Hauptkonto geführt, ein Kriterium ist. Das dürfte ein ziemlicher Spagat werden.
Fazit
Die wirkliche Revolution besteht nicht in dem einen oder anderen Killerfeature. Alle Punkte, die ich oben genannt habe, gibt es so bei anderen Anbietern. Aber leider gibt es bislang keinen Anbieter, der alle Features in einem Konto und einem Satz von Karten anbietet.
Mein Wunsch ist: Ich will nicht länger für einzelne Funktionen oder deren kostenfreien Nutzung, zig Konten bei zig Anbietern eröffnen und ständig ein Auge darauf haben müssen, dass dort genug Geld liegt, sondern ein zentrales Konto, das alles kann!