22. April 2025

Neuer Anlauf, neues Glück: Was ist Click to Pay?

Debit- und Kreditkarten vereinfachen das Bezahlen im Internet ungemein. Der größte Nachteil jedoch ist, dass man immer wieder vor der Wahl steht, seine Kartendaten dauerhaft bei einem Händler zu speichern oder bei jeder Bestellung erneut einzugeben. Darüber hinaus führen häufig abgelaufene oder ausgetauschte Karten zur Notwendigkeit, seine Daten zu aktualisieren.

Das ist mitunter sehr lästig, insbesondere wenn man von unterwegs mit dem Smartphone etwas bestellen möchte. Abhilfe schaffen hier die allseits bekannten Wallet-Lösungen. Neben Apple Pay und der Google Wallet ist das in Deutschland vor Allem Paypal.

Mit rund 33 Millionen aktiven Kunden (Stand Ende 2022) ist Paypal der unangefochtene Platzhirsch in Deutschland. Dabei integriert Paypal neben den bekannten Kartenschemes auch Bankkonten per SEPA-Lastschrift.

In unseren Nachbarländern gibt es bspw. mit BLIK in Polen oder iDEAL in den Niederlanden Lösungen, die von den dortigen Banken bereitgestellt werden und direkt mit dem Girokonto verbunden sind. Etwas, an dem sich die deutschen Banken mit giropay und Paydirekt bereits zwei Mal verhoben haben.

Aber auch die Kartenschemes haben mit Masterpass (Mastercard) und Visa Checkout aka V.Me bereits in einigen Ländern Anläufe unternommen, um dem ein eigenes Angebot entgegen zu setzen. Beide Systeme haben es zumindest in Deutschland nie so richtig ins Bewusstsein der Kundinnen und Kunden geschafft. Masterpass konnte in Polen durch einige Kooperationen etwas Bekanntheit erlangen. Eine Besonderheit: Es ließen sich jeweils sowohl Mastercard als auch Visa Debit- und Kreditkarten hinterlegen.

Einen geschichtlichen Abriss über die Entwicklung findet ihr auf finanz-szene.de (Artikel ohne Paywall frei zugänglich).

In der Praxis

Aber jetzt mal zur Praxis aus Nutzersicht. Seit einigen Monaten taucht der Begriff „Click to Pay“ auch in Deutschland immer mal wieder auf. Mit MediaSaturn gibt es inzwischen auch einen recht großen Player im Online-Business, mit dem man das System einmal für sich testen kann.

Zunächst muss ich einmal meine Karten registrieren. Im Unterschied zu Masterpass, muss dies getrennt für Visa und Mastercard-Karten erfolgen. Hier die Links:

Auch wenn bspw. American Express Teil der Initiative ist, so lassen sich m.W. deutsche Karten noch nicht registrieren.

Verbindendes Element ist die E-Mail Adresse. Aktuell gibt es weder bei Mastercard noch bei Visa die Möglichkeit, die E-Mail Adresse zu verändern. Wenn ihr also den E-Mail Anbieter wechselt, vorher das alte Konto löschen und die Karten neu aktivieren. Dabei bitte auch immer mal bis zu 60 Minuten einplanen. Die sofortige Neuanmeldung mit einer einst registrierten Kartennummer führte bei mir zunächst zu Fehlern.

 

Nachdem die Karten registriert wurden, ging es direkt zum Testkauf in die App von MediaSaturn. Wie nicht anders zu erwarten, war zunächst Apple Pay als Bezahlmethode voreingestellt. Nachdem ich das auf „Click to Pay / Kreditkarte“ gewechselt habe, erhielt ich einen Dialog mit der Auswahl meiner bereits registrierten Debit- und Kreditkarten von beiden Schemes. Dabei wurden nur die Karten gelistet, die über die im Kundenkonto registrierte E-Mail Adresse hinterlegt sind. Man kann aber im Dialog auch eine andere E-Mail Adresse eingeben.

Nun wählt man die zu verwendende Karte aus. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der CVC Code abgefragt oder eine Freigabe über eine App angefordert wird. Das ist im Vergleich zu Apple Pay mit TouchID oder FaceID nicht so komfortabel. Man sollte aber bedenken, dass immer noch nicht alle Karten Apple Pay oder die Google Wallet unterstützen und somit Click to Pay für solche Kundinnen und Kunden einen Komfortgewinn darstellt.

Fazit

Click to Pay, in sofern es der Händler anbietet, ist recht praktisch und reiht sich damit in die schon existierende Riege der elektronischen Wallets ein. Mit Erreichen einer gewissen kritischen Masse bei Online-Shops und in Apps kann es durchaus für beide Seiten der virtuellen Ladentheke interessant werden. Aus Sicht des Karteninhabers spart man sich bei Erstbestellungen das Eingeben der Kreditkartendaten und bei Ablauf der Karte auch ggf. die Aktualisierung.

Mastercard hat ja bereits angekündigt, dass man von der 16-stelligen Kartennummer perspektivisch abrücken möchte. Doch das ist ein Thema für einen anderen Blogpost.

 

Marc-Oliver Schaake

Lotus / IBM / HCL Notes Professional Mag Reisen mit dem Zug, insbesondere mit Nachtzügen Kartenzahler seit 1987

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