Immer wieder werden die Kosten für die Akzeptanz von Kartenzahlungen als Grund für Mindestumsätze oder gar Nicht-Akzeptanz angeführt.
Während unwillige Händler und Wirte mit umsatzabhängigen Kosten zwischen 3% und 10% oder gar 1€ Mindestgebühr pro Kartentransaktion um sich werfen, so argumentieren verärgerte Kunden häufig ausschließlich mit den durch die EU gedeckelten Interchange-Sätzen von 0,2% resp. 0,3% vom Umsatz.
Bislang haben nur wenige Firmen Preislisten im Internet veröffentlicht, die sämtliche Kosten für die Kartenakzeptanz auflisten. Vorreiter waren hier einmal mehr die mPOS-Anbieter wie iZettle und sumUP. Darüber hinaus muss man schon sehr gezielt im Internet nach Informationen suchen.
Schon seit einigen Monaten gesellt sich die Tochter der genossenschaftlichen Bankengruppe CardProcess unter dem Brand VR pay mit ihrem Produkt VR pay Kompakt zu den Anbietern mit attraktiven Komplettpaketen. Allerdings werden auf der eigenen Homepage bis heute keine Preise genannt. Dieser Part bleibt nach wie vor den 915 Mitgliedsinstituten des BVR überlassen. Die gingen in der Vergangenheit aber ganz unterschiedlich damit um und nannten mal Preise im Netz oder auch nicht.
Mit der Berliner Volksbank hat sich nun auch die Nummer 2 nach Bilanzsumme dazu entschlossen, Preise zu veröffentlichen. Das kleinste Paket S kostet 19,90€ im Monat umfasst die Miete für ein stationäres Terminal mit Kontaktlos-Funktion und allen Transaktionskosten für bis zu 2.000€ Umsatz.
Leider werden mit dem kleinsten Paket nur girocard-Zahlungen unterstützt. Mit 34,90€ monatlich lassen sich dann auch Maestro, Mastercard, VISA und V-Pay-Zahlungen mit bis zu 3.000€ Umsatz zum Festpreis abwickeln. Lediglich für Zahlungen mit Corporate-Cards fällt eine umsatzabhängige Gebühr an.
Mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten bindet sich ein interessierter Händler auch nicht länger als an einen üblichen Handy-Vertrag. Somit fällt eine Hauptausrede für fehlende Kartenakzeptanz oder Mindestumsätze weg.
Wer mag, kann ja mal das verlinkte PDF ausdrucken und beim nächsten Besuch dem Bäcker oder Frittenschmied des Vertrauens auf den Tisch legen.