In wenigen Tagen, genauer gesagt am 30.06.2023, endet eine Ära. Ab dann dürfen Banken in den meisten Märkten keine neuen Maestro-Karten mehr ausgeben. Also eigentlich. Dies gilt auch für die deutsche girocard, auf der sich huckepack häufig Maestro als sog. Co-Badge befindet.
Während die eine oder andere Bank mit dem „plötzlichen Aus“, welches seit Herbst 2021 angekündigt war, noch kämpft oder auf komische Ideen kommt (Stichwörter: girocard-light oder vorzeitiger Kartentausch um Zeit zu gewinnen), waren die deutschen Sparkassen auf dieses Szenario vorbereitet. Dort hatte man schon länger an einem zeitgemäßen Nachfolger für Maestro gearbeitet.
Nicht mehr ganz das „New kid on the block“
Neben der Debit Mastercard gibt es inzwischen auch Visa Debit als Co-Badge und das dazu seit letztem Jahr auch in digitaler Form für Apple Pay und die Android App Mobiles Bezahlen. Ich hatte freundlicherweise bereits im letzten Oktober die Gelegenheit bekommen, am Friends & Family-Test teilzunehmen. Die ersten Erfahrungen lest ihr hier.
Einige wenige Institute stellten die neuen Karten bereits (länger) ihren Kundinnen und Kunden zur Verfügung. Teilweise allerdings nur in bestimmten Kontomodellen für eine jüngere Zielgruppe.
Am heutigen Tag startet dann endlich die erste große Rollout-Welle, d.h. Neukundinnen und Neukunden erhalten bei den meisten Instituten ab sofort eine SparkassenCard 2.0. Das Gleiche gilt bei Kartenablauf oder Verlust der bisherigen Karte.
Problematische Sonderdesigns
Neben dem klassischen Layout der SparkassenCard gibt es auch einige Institute, die ihre Karten mit Motiven aus der Region ausstatten. Diese haben meistens eine Eigenschaft gemein: Das girocard-Logo steht auf der Rückseite. Während man sich beim Maestro-Logo bereits daran gewöhnt hat, Schildern mit „nur deutsche Maestro-Karten“ und „Keine ausländische EC-Karten!!!“ zu begegnen, dürfte das mit dem Mastercard und Visa-Logo noch mal eine andere Klasse werden.
Auf den ersten Blick lässt sich eine girocard mit Visa Debit bspw. der Ostsächsischen Sparkasse Dresden nicht von einer Visa Debit der DKB unterscheiden. In Geschäften, die immer noch lediglich die girocard akzeptieren, dürfte das zu den abenteuerlichsten Erklärungsversuchen führen. Immerhin sollen in den digitalen Wallets in Apple Pay bzw. Mobile Bezahlen beide Logos in der Wallet angezeigt werden.
Gallische Dörfer leider auch hier
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings: Einige wenige Sparkassen haben sich dazu entschlossen, Maestro durch V Pay zu ersetzen oder V Pay einfach beizubehalten. Wie viele das sein werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wobei davon auszugehen ist, dass bspw. die Berliner Sparkasse (heute V Pay) nicht mitziehen wird.
Ähnlich dürfte es auch beim Frankfurter Direktbankableger „1822direkt / 1822mobile“ aussehen, die sich damals fast zwei Jahre Zeit mit der Einführung von Apple Pay gelassen haben.
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